Zahnstein rechtzeitig erkennen und entfernen – Mundhygiene und Zahnmedizin

Kranke Zähne, Zahnbeläge, Karies und Parodontis, Zahnfleischentzündungen, das sind Themen, über die nicht gern teeth-295404_1280 by ClkerFreeVectorImages - pixabay.comgesprochen sind. Oft werden kranke Zähne und Zahnbeläge ausschließlich mit mangelhafter Mundhygiene gleichgesetzt. Auch geht kaum ein Mensch wirklich gern zum Zahnarzt.

Die Zahngesundheit ist allerdings nicht nur für den Mund und die Ästhetik von Bedeutung. Zahnerkrankungen, schädliche Keime, können sich auch auf innere Organe, den Verdauungstrakt auswirken.

Auch Zahnstein sollte daher bei der Zahnpflege viel Beachtung finden!

Was ist Zahnstein?

Als Zahnstein werden harte Ablagerungen auf den Zähnen bezeichnet, die sich aus den weichen Ablagerungen, Plaque, bilden.

Dieser Zahnstein sitzt fest auf der Zahnoberfläche und ist mit einfacher Zahnreinigung per Zahnbürste und Zahnpasta nicht mehr zu entfernen.

Die Ablagerungen haben meist eine gelbliche bis bräunliche Färbung.

Es gibt zwei Formen von Zahnstein

Eine Form des Zahnsteins bildet sich am sichtbaren Zahnrand vor dem Zahnfleisch, der subgingivale Zahnstein.

Die zweite Form des Zahnsteins entsteht durch Ablagerungen in Zahnfleischtaschen, Konkrement, die sich unsichtbar unter dem Zahnfleisch um die Zahnwurzel bilden.

Die Bildung von Zahnstein ist ein natürlicher Vorgang und an sich nicht gefährlich.

Gefahren entstehen infolge der Ablagerungen an den porösen Oberflächen, die Nistplätze für Bakterien bieten. Weitere Informationen zum Thema Bakterien finden Sie im Artikel Zahnstein bei Katzen.

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Entstehung und Ursache von Zahnstein

Bei der Aufnahme von Nahrungsmitteln und Getränken sowie durch den Speichel bilden sich ständig weiche Zahnbeläge (Plaque).

Ein großer Teil dieser Zahnbeläge wird beim Zähneputzen täglich entfernt.

Dabei werden allerdings nicht alle Bestandteile des Plaques erreicht!

Im Laufe längerer oder kürzerer Zeiträume, bei empfindlichen Menschen bereits nach wenigen Tagen, verhärtet sich dieser Zahnbelag zum Zahnstein.

Was begünstigt Zahnstein?

  • Mangelhafte Mundhygiene, unregelmäßiges oder unzureichendes Zähneputzen
  • Sehr eng beieinander wachsenden Zähnen (Schwierige Erreichung aller Zahnzwischenräume)
  • Falsche Ernährung – zu viele Süßigkeiten, zu viele süße Getränke usw.
  • Zahnstein, der sich bereits gebildet hat (bietet Voraussetzung für schnelle neue Ablagerungen)
  • Karies (durch Bakterien verursachte Schädigung des Zahnschmelzes)
  • Mangelhafte Speichelbildung
  • Veränderungen an den Rändern von Zahnfüllungen und Zahnkronen
  • Erkrankungen wie Diabetes, bei denen sich auch die Speichelzusammensetzung verändert

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Was verursacht Zahnstein?

Die Ursachen für die Bildung von Zahnstein gehen auf natürliche Vorgänge der Nahrungs- und Speichelablagerung und der Vergärungsvorgänge im Mund zurück.

Die oben erwähnten Bedingungen, die die Zahnsteinbildung fördern, zeigen lediglich die Ursachen auf, die zu einer besonders schnellen und vermehrten Zahnsteinbildung beitragen.

Die natürliche Entstehung von Zahnstein ist also auch bei gesunder Ernährung, sehr guter Mundhygiene und gänzlich gesunden Zähnen gegeben.

Daher sollte es auch keinerlei Scheu geben, zu einer Zahnsteinentfernung den Zahnarzt aufzusuchen.

Wann bekommt man Zahnstein und wann soll er entfernt werden?

Wann sich Zahnstein entwickelt, in welchem Maß oder Tempo, das ist unterschiedlich.

Mit dem Wachstum der zweiten Zähne steigt auch die Neigung, Zahnstein zu entwickeln.

1147668_57149810 by svilen001 - freeimages.comSeltener ist Zahnstein beim Milchgebiss, jedoch nicht ausgeschlossen. Bei Kindern sind die zahnärztlichen Ratschläge für die Mundhygiene von Kleinkindern und Schulkindern umzusetzen.

Frühzeitiger Zahnstein- und Kariesentwicklung beugt eine gesunde Kinderernährung vor.

Erkrankte Milchzähne sind allerdings eine schlechte Voraussetzung für das Wachstum gesunder zweiter Zähne. Während der Schulzeit wird der Zahnarzt bei den regelmäßigen Untersuchungen, die unbedingt durchgeführt werden müssen, auch die Entwicklung des Zahnsteins im Auge haben.

Nach dem 16. Lebensjahr sollte schon darauf geachtet werden, ob sich vermehrt harte Ablagerungen bilden. Bei den meisten Menschen setzen die Entfernungen des Zahnsteins ungefähr um das 20. Lebensjahr ein.

Aufgrund der individuellen Unterschiedlichkeit der Gebiss- und Speichelentwicklung sowie der Ernährungsgewohnheiten lässt sich verbindlich dazu keine Aussage machen. Das kann am besten der Zahnarzt feststellen und die nötige Beratung erteilen.

Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Anfälligkeit für die Bildung von Zahnstein zu.

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Durch ständige Belastung sind die Zahnoberflächen und Zahnhälse weniger glatt und unempfindlich. Zahnstein, der bereits sichtbar ist, muss unbedingt schnellstens entfernt werden.

Die sicherste Entfernung wird bei einem Zahnarzt vorgenommen. Das geschieht zum Beispiel bei der regelmäßigen prophylaktischen professionellen Zahnreinigung.

Bei sehr schneller Zahnsteinbildung sollte zwischendurch eine reine Zahnsteinenfernung vom Zahnarzt vorgenommen werden.

Wo entsteht Zahnstein am häufigsten und wie bekommt man Zahnstein weg?

Am häufigsten bildet sich Zahnstein an den vorderen oberen, besonders den unteren Schneidezähnen und auf den Innenseiten der Mahlzähne.

Diese Bereiche, aber auch Zähne, die bereits, die bereits eine Füllung oder Krone erhalten haben, sollten besonders genau angesehen werden.

Am besten lässt sich das mit einem abgewinkelten kleinen Zahnspiegel bei hellem Tageslicht oder tageslichtgleichem Lampenlicht machen.

Ist bereits Karies an den Zähnen zu beobachten, ist eine zahnärztliche Behandlung sofort erforderlich! Karies plus Zahnstein sind ein besonderer Risikofaktor für schwere Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, Paradontitis und verfrühten Zahnverlust.

Es muss unbedingt davon abgeraten werden, die harten Zahnbeläge mit harten, kratzenden Gegenständen selbst entfernen zu wollen. Dies führt unweigerlich zu Verletzungen des Zahnsteins, kann auch zu Verletzungen am Zahnfleisch führen.

Stattdessen können Sie mit verschiedenen Hausmitteln arbeiten. Tipps hierzu finden Sie auf der Seite Zahnstein selbst entfernen – Hausmittel

Beschädigte Zahnoberflächen werden jedoch ideale Angriffsflächen für Bakterien, Zahnstein wird sich hier noch massiver bilden, Zahnfleischentzündungen sind vorprogrammiert.

Nur der Zahnarzt sollte mit speziellen Instrumenten und technischen Hilfsmitteln die Zahnsteinentfernung vornehmen!

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Wann wird Zahnstein ernsthaft gefährlich?

Zahnstein ist zwar auf viele natürliche Ursachen, aber auch auf selbst provozierte Ursachen, zurückzuführen, stellt jedoch eine langfristige Gefährdung der Zähne dar.

Der Zahnstein ist immer eine gute Brutstätte für schädliche Bakterien.

Im Mundraum befinden sich ständig eine riesige Anzahl von verschiedenen Bakterien, von denen viele dort sogar nützliche Aufgaben erfüllen.

Gefährlich wird es erst, wenn sich schädliche Keime in porösen Stellen an den Zähnen absetzen können. Diese Gefahr besteht dort, wo sich Zahnstein gebildet hat und dort, wo Zahnoberflächen geschädigt sind.

Es geht nicht vom ersten kleinen Ansatz von Zahnstein sofort eine akute Gefahr aus. Jedoch neigen die Ablagerungen dazu, ständig anzuwachsen, sich immer mehr zu verhärten, den Zahn faktisch abzuwürgen.

Langfristig kommt es dann zu

  • Entzündungen vom Zahnfleisch (Gingivitis) und in der Folge zu
  • Parodontitis, einer nicht umkehrbaren Schädigung und Zerstörung der Zähne, die oft direkt zum Zahnverlust führt.

Die harten Ablagerungen können sich auch an Implantaten bilden

Bei den daraus entstehenden Entzündungen und Schädigungen spricht man von der Periimplantitis, die ebenfalls zahnärztlich behandelt werden muss.

Wo auch immer: Der Zahnstein stellt eine potentielle Gefahr dar. Es sollte hier nicht nach Tagen und Wochen gerechnet werden. Besser ist die sofortige Behandlung in einer Zahnarztpraxis.

Wie oft sollte man Zahnstein entfernen?

Die Zeitabstände für eine Prophylaxe mit Zahnsteinentfernung sind letztlich individuell unterschiedlich zu messen.

Es hängt von vielen persönlichen Faktoren (Mundhygiene, Ernährung, Speichel, Zahnzustand, häufige Zahnfleischentzündungen usw.) ab, ob sich sehr schnell oder im Laufe längerer Zeitabstände bedenklicher Zahnstein bildet.

Mindestens sollte die Zahnsteinentfernung in einem Zeitabstand von jeweils sechs Monaten vorgenommen werden – einmal als Zahnsteinentfernung, einmal bei der professionellen Zahnreinigung.

Was ist eine professionelle Zahnreinigung?

Bei einer professionellen Zahnreinigung werden die Zähne mit größter Gründlichkeit gereinigt. Dieser Maßnahme widersteht auch der Zahnstein nicht.

Der Zahnarzt wird entsprechende Empfehlungen geben, falls in einem individuellen Fall eine häufigere Entfernung des Zahnsteins angesagt sein sollte.

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Kosten der Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt

Die Kosten der Profi-Zahnreinigung beim Zahnarzt betragen zwischen 50 und 150 Euro. Wurden sie früher gar nicht von den Krankenkassen übernommen, zahlen vielen Krankenkassen inzwischen Zuschüsse oder bieten die günstige Zahnreinigung bei Vertragszahnärzten an.

Vielfach gibt es privatversicherte Zusatzpakete bei den Krankenkassen. Die Zahnzusatzversicherung übernimmt bei entsprechenden Tarifen die professionelle Zahnreinigung.

Sie sollten sich bei Krankenkasse und Zahnarzt zu den Kosten informieren!

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Zahnstein entfernen – Hausmittel

Beim Einsatz teils empfohlener Hausmittel für die Zahnsteinentfernung sollte jeder vorsichtig sein. Die Entfernung ist unzureichend bis unwirksam.

Hausmittel wie Zitrone, Erdbeeren usw. sollten mit Vorsicht angewandt werden, da sie den Zahnstein beschädigen und den Zahnschmelz angreifen können.

Auch eine Behandlung mit Zahnpulver, die für weiche Zahnbeläge wirksam ist, versagt meist bei den festen Zahnsteinbelägen.

Informationen, wie Sie Zahnstein erkennen und entfernen können finden Sie auf der Seite Plaque entfernen – Zahnbelag entfernen

Vorbeugung gegen Zahnstein

Da sich Zahnstein bei fast jedem Menschen auf natürliche Weise entwickeln kann, gibt es eine Vorbeugung zu 100 % nicht. Vorbeugen lässt sich gegen zu häufigen und zu dicken Zahnstein.

Achten Sie auf folgende Verhaltensweisen:

  • Wer regelmäßig und gründlich, möglichst mit einer elektrischen Zahnbürste die Zähne putzt, tut sehr viel zur Vorbeugung.
  • Verwendung von Zahnpflegemitteln, Zahnpasta, besondere Zahnbürste, Zwischenraumbürste, Zahnseide, die der Bildung von Plaque vorbeugen und ihn gründlich entfernen.
  • Antiseptische Mundspülungen verhindern nicht Zahnstein, aber Bakterienansiedlungen.
  • Gesunde Ernährung, Vermeidung von viel zuckerhaltiger Kost, ist ein weiterer Faktor.
  • Zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung.

Auch Vierbeiner brauchen eine gute Zahnpflege und Vorbeugungen gegen Erkrankungen der Zähne.

Lesen Sie hierzu unsere Beiträge Zahnstein entfernen beim Hund und Zahnstein bei Katzen.

Hier ein kurzer Exkurs in dieses Thema:

Zahnstein bei Hunden und Katzen

Bei Hunden und Katzen – übrigens auch beim „vegetarisch“ lebenden Pferd – bilden sich Zahnbeläge ebenso wie beim Menschen.

Das heißt, auch bei den Vierbeinern entwickeln sich erst weiche Zahnbeläge.

Bleiben diese über längere Zeit haften, werden immer weiter vermehrt, so entwickeln sich daraus harte Zahnbeläge unter der Beifügung von Calcium, der Zahnstein.

Bei den Tieren ist das zu erkennen, wenn sich über den Zahnhälsen dunkelgelbe oder bräunliche Ablagerungen bilden, die gegenüber dem eigentlichen Zahn eine Unregelmäßigkeit am Rand aufweisen.

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Die Ursachen sind im Grunde nicht anders als beim Menschen

  • Vernachlässigung der Pflege der Tierzähne
  • Ernährung (oft wird zu wenig Kauffutter angeboten, dass für einen gesunden leichten Abrieb der Zahnbeläge beim Kauen sorgt)
  • Alter des Tieres und Erkrankungen können der Zahnsteinbildung förderlich sein

Die Folgen sind ebenfalls gleich denen beim Menschen

Bakterienablagerungen sorgen für Entzündungen und Parodontitis. Es droht der frühzeitige Verlust der Zähne.

Für Tiere ist das besonders schlimm, da es hier nicht die komfortablen Möglichkeiten eines umfangreichen Zahnersatzes gibt wie beim Menschen!

Fehlende Zähne führen zu mangelhaftem Kauen, Kaufaulheit und Mangelernährung.

Zahnschmerzen führen ebenfalls zu verminderter Futteraufnahme bis zur Futterverweigerung.

Wichtig ist daher auch bei Hunden und Katzen eine regelmäßige Zahnsteinentfernung.

Diese wird vom Tierarzt gewöhnlich unter Narkose mechanisch vorgenommen.

Vorbeugung:

  • Feucht- und Trockenfutter wechseln
  • Für Hunde gibt es Kaufstangen speziell zur Zahnreinigung
  • Generell Kauartikel anbieten, auch zum Spielen
  • Spezielle Präparate für Hunde und Katzen helfen Plaque und Zahnstein vermeiden
  • Wer auch Hund oder Katze die Zähne putzt, beugt vor, aber das lassen sich nicht alle Tiere gefallen
  • Bei Katzen trägt auch das regelmäßig angeboten Katzengras zur Zahnreinigung bei
  • Bei jeder Impfung auch tierärztliche Zahnkontrolle vornehmen lassen

Wann bildet sich Zahnstein bei Hunden und Katzen?

Bei Hunden und Katzen bildet sich Zahnstein gewöhnlich erst im höheren Alter.

„Höheres Alter“ ist allerdings bei diesen Tieren ein weitläufiger Begriff. Es kommt auf die Tierart an und auf die Tierrasse.

Hunde erreichen je nach Größe und Rasse ein sehr unterschiedliches Alter von 10/12 bis zu 14/15/16 Jahren. Kleine Rassen werden gewöhnlich älter. Ein gründlicher Tierarzt wird von sich aus bei jedem Besuch die Zähne ansehen. Es sollte aber auch darauf aufmerksam gemacht werden.

Katzen können bis mehr als 20 Jahre alt werden. Meist setzt auch hier der Zahnstein erst später ein. Wie beim Menschen, spielen auch beim Tier genetische Faktoren eine Rolle. Diese bedingen jedoch gewöhnlich nur, dass bei manchen Tieren die Behandlung bereits frühzeitiger einsetzen muss.

Zahnstein entfernen: Vorher und Nachher

Ganz gleich, ob es sich um das Entfernen von Zahnstein beim Menschen oder bei Tieren handelt, der Erfolg ist immer auch maßgeblich davon abhängig, wie stark die Zähne vor der Behandlung bereits betroffen waren.

Achten Sie daher auf jeden Fall darauf, den Zahnstein möglichst schnell selbst zu entfernen oder den Facharzt aufzusuchen.

Je härter der Zahnstein ist und je länger er bereits besteht, desto schwieriger lässt er sich von Ihren oder den Zähnen Ihres Haustieres entfernen!

Zahnpasta gegen Zahnstein kann eine sehr gute Möglichkeit sein, Zahnstein schon im Anfangsstadium möglichst gut zu entfernen. Welche Zahnpasten es derzeit im Handel gibt und welche den größten Erfolg versprechen verraten wir Ihnen natürlich ebenfalls hier auf diesem Portal!

Zudem finden Sie natürlich auch einige wichtige Informationen rund um die Kosten einer Zahnstein Entfernung.